Herzlich Willkommen zu Türchen 19 des Indie-Bücher Adventskalenders.
Jeden Tag bekommt ihr einen weihnachtlichen oder winterlichen Textauszug aus einem Indie-Buch. Darüber hinaus könnt ihr jeden Tag etwas gewinnen.
Mit ihrem Roman Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein ist Christina Löw in diesem Jahr auf der Longlist des Selfpublishing-Buchpreis gelandet. Hinter Türchen 19 präsentiert sie heute einen kleinen Auszug aus Maneki-neko, der Vorgeschichte zu Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein. Viel Spaß.
In Gedanken versunken machte er sich auf den Heimweg zu seinen Kindern. Doch der Anblick, der sich ihm dort bot, zerrte ihn ins Jetzt zurück. Auf der Schwelle hockte der Kater – das war einfach unglaublich!
Mamoru rieb sich die Augen, doch das Tier verschwand nicht. Es saß einfach da und schaute ihn an. Mamoru klatschte in die Hände, um den Kater zu vertreiben – auch wenn er nicht wirklich daran glaubte, dass es funktionieren würde. Und wirklich: Der kleine Pelztiger blieb, wo er war.
Schließlich stieg Mamoru vorsichtig über das Tier hinüber, schloss die Haustür auf und quetschte sich durch den Spalt. Dabei hatte er die ganze Zeit den Kater im Blick, damit dieser nicht auch hier an ihm vorbei ins Innere huschen konnte. Von drinnen blickte er durch den Glaseinsatz der Tür nach draußen: Das Tier saß weiterhin auf der Schwelle, schaute allerdings mit einem Blick zu ihm auf, den Mamoru nur als vorwurfsvoll deuten konnte.
Bis die Kinder im Bett waren, verdrängte Mamoru alle Gedanken an den Kater. Doch dann kehrten sie zurück. Es war schon den Tag über kalt gewesen, doch nun sanken die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt. Der Wetterbericht hatte sogar gesagt, dass es bis zu -10 Grad werden könnte.
Auf einmal quälte Mamoru ein schlechtes Gewissen. Er wollte zumindest nachsehen, ob das Tier immer noch vor der Tür saß – und dann? Das wusste er selbst nicht.
Leise lief er den Hausflur entlang zur Tür und spähte wie vor einigen Stunden durch den Glaseinsatz. Er blinzelte. Der Kater hockte wirklich immer noch dort. Es sah aus, als hätte er sich kein bisschen bewegt.
Ob er vielleicht schon erfroren war? Erschrocken riss Mamoru die Tür auf und machte einen Schritt auf das Tier zu. Der Kater jedoch erhob sich gemächlich, als hätte er an einem lauen Sommerabend gewartet, bis er nach drinnen geholt wurde, und schlenderte auf Samtpfoten wie selbstverständlich um Mamoru herum ins Haus.
Der blieb noch einen Moment wie erstarrt draußen stehen, bis ihn ein eisiger Windstoß frösteln ließ und wieder nach drinnen trieb. An diesem Abend versuchte er nicht mehr, das Tier vor die Tür zu setzen. Und am nächsten Morgen war es ohnehin zu spät. Da wirkte es, als hätte sich der Kater über Nacht in die Herzen der Kinder geschlichen.
Mamoru zögerte dennoch, er konnte sich ganz sicher nicht auch noch um einen Kater kümmern. Als Hayate und Izumi ihm versicherten, dass sie für das Tier sorgen würden, sogar anboten, das Futter von ihrem Taschengeld zu bezahlen, willigte Mamoru ein – zumindest auf Probe.
In den nächsten Tagen blühten die Kinder so sehr auf, dass Mamoru nur staunen konnte. Als er eines Abends […] von schallendem Lachen begrüßt wurde, als er die Haustür öffnete, stahl sich auch auf seine Lippen ein Lächeln.
Spätestens jetzt konnte er wirklich nichts mehr gegen den Kater sagen: Wenn er die drei glücklich machte […], sollte er allein schon deshalb bleiben.
➥ Aus Maneki-neko von Christina Löw
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Gewinn
Ein signierter Print der Novelle Maneki-neko.
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Erinnert mich an meine Kinder, die sind genau so 🙂 Jetzt kümmern sie sich um 4 Hasen und unseren kater, aber der war schon vor den Kindern da ^^
LG
Vielen dank für diese Chance, würde mich sehr freuen 🙂
Aaahhh. Oder einfach: DAS ist ja heute mal ein richtig schöner Text. Nicht nur, dass er von der Schreibweise richtig Lust darauf macht, zu erfahren, wie es mit dem kleinen aterchen weitergeht, auch dass die Geschichte anscheinend in Japan spielt, gefällt mir außerordentlich gut, und gerne würde ich durchschauen, warum die Geschichte nach einer Winkekatze benannt wurde. Als Fan von japanischen Geschichten UND Katzen muss ich hier einfach mein Glück versuchen.
Die Leseprobe ist toll, aber auch das Cover fasziniert mich
Ein wirklich anregender Auszug, der Lust auf mehr macht 🙂 Wunderschön geschrieben und das japanische Setting finde ich super! Hier muss ich mein Glück versuchen.
Die Leseprobe ist wirklich schön, aber auch das Cover kann sich sehen lassen!
Würde mich freuen das Buch zu gewinnen
Weihnachtsgedicht
Markt und Straßen stehn verlaßen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh‘ ich durch die Gaßen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
(Joseph Freiherr von Eichendorff)
Da ich die Autorin und ihre Bücher kenne und liebe muss ich natürlich mein Glück versuchen. Die Geschichte habe ich noch nicht gelesen. Ich kann jedem aber auch ihre beiden anderen Bücher wärmstens ans Herz legen.
Hui, na da bin ich heute mal gerne dabei 😀
Oh, da würde ich mich wahnsinnig drüber freuen! 🙂
Als Miezenverehrerin würde ich mich sehr freuen über das Buch.
Ich würde mich sehr über das Interessante Buch freuen.
LG
Ich würde mich sehr über dieses Buch freuen! <3
brauche dringend neuen Lesestoff!
ich versuche gerne mein glück 😀
Eine sehr schöne Geschichte.
dieses Buch möchte ich lesen, es scheint sehr interessant zu sein. Ich liebe Katzen.
Wie schön, so einen Kater hätte ich auch gerne 😍
Süßer Kater
Katzen sind schon herrlich und besonders…. Ich springe gerne für das Buch in den Lostopf, ich möchte wissen, wieviel TamTam der „Tiger“ ins Haus bringt.
Eine echt schöne Geschichte/<3
Würde mich sehr über das Buch freuen!
Hört sich gut an.
Möchte ich gewinnen.
Das hört sich nach dem perfekten Lesenachschub für mich an.